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Josef Unterkalmsteiner

Alle an einem Tisch - gute Kost
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Sarntal
Epoche:
1937
Transkription:
Gelebt hat man früher besser. Es hat im Tag dreimal Brennsuppe gegeben. Und ein Türkenmus ist gewesen. Haschisch hat es früher nicht gegeben, weißt du, das ist ein Kunstmittel gewesen, was sie heute oft gebrauchen. Das ist früher nicht gewesen. - - Was hat es noch zu essen gegeben? - Knödel. Die runden die sind, wenn sie gut sein sollen, ist ein bisschen Speck hineingekommen in den Teig, und dann haben sie die runden Ding gemacht und in Wasser gekocht, und die sind dann ganz gut gewesen, wenn da noch fette Bestandteile dabei sind gewesen. Schnitzel hat es früher nicht gegeben, die hat man nicht gekannt, weißt du. Die hat man erst später kennen gelernt. Aber eine gesunde Kost ist es gewesen. So verschiedene Krankheiten sind früher gar nicht gewesen mit der alten Kost. - Was habt ihr am Abend gegessen? Am Abend. Da ist ein Türkenmus gewesen, vom Türkenmehl und die haben sie in Milch gekocht und wenn es fertig ist gewesen, oben auf Butter heiß obenauf. Und das ist ein ganz gutes Essen gewesen. -- - Also, Sie haben in der Stube gearbeitet. - Ja. - Und wie war das beim Essen. Seid ihr da mit den Bauersleuten und den Kindern - Ja. Mit allen zusammen. Wir haben am Tisch alle gegessen. Und aus einer großen Schüssel, gelt. Da hat es einmal nicht die Teller gegeben. Alle haben aus einer Schüssel gegessen. Es hat nicht ganz viele Sachen gegeben zum Essen, gelt, es ist früher nur so ein einfaches Essen gewesen. - Aber gut ist es gewesen. Man hat einen Hunger gehabt, man ist jung gewesen, hübsch einen Appetit - Und wie war das mit dem Besteck beim Essen? - Besteck ist früher in der Stube, da sind Holzwände meistens gewesen in den Bauernstuben. Die Gabel und der Löffel, da ist ein Riemenband an die Wand genagelt gewesen, das ist da hinauf gesteckt worden über einer Nummer, wo der Knecht oder der zweite Knecht oder der dritte, das ist alles da laufend so gegangen. Und die Dirnen, die Dienstboten, die Frauen auch wieder. Das ist in der Wand oben gewesen, das Besteck. - Das hat man mit dem Schurz abgewischt und dann hinauf gesteckt. Das ist nicht abgespült worden. Da hat es auch noch keine Spülmaschine gegeben. - Bei den Bauern überall früher ist das Wasser zum Kochen und zum Hausgebrauch das ist vor dem Haus gewesen, ein Trog aus Holz. Und da ist der Brunnen geronnen, die Quelle ist da vor dem Haus gewesen und ist nicht ins Haus hineingegangen. - Und in der Nacht hat man mit dem Gaslicht, mit der Lampe hat man gearbeitet die Nacht. Im Winter ist ein kurzer Tag gewesen. Gasöl hat man es geheißen.